Häufig gestellte Fragen - Begriffe

Was bedeutet "Bidirektionales Laden"

Ein bidirektionales Ladegerät kann ein Fahrzeug nicht nur aufladen, sondern mit ihm Energie austauschen, d.h. die Fahrzeugbatterie kann als Zwischenspeicher elektrischer Energie genutzt werden. So kann Solarstrom, der statt ins Netz ins Auto geladen wird, bei Bedarf wieder entnommen werden. Damit kann man den tagsüber erzeugten Solarstrom dann nachts für das eigene Gebäude einsetzen oder stellt ihn erst zeitverzögert dem Netz als Einspeisung zur Verfügung, um die Spitzenbelastungen des Stromnetzes zu mindern.

Wie reif ist die Technologie?

Technisch ist es seit 2011 möglich, in Japan ist diese bidirektionale Ladetechnologie bei jedem Elektromobil Pflicht!. Honda hat für das Modell Honda e mit dem Carbat-Partner EVTEC als erster Hersteller eine Lösung angeboten, die auch mit dem CCS2 Stecker funktioniert. Die Geräte sind für den Anschluss ans deutsche Hausnetz nach den entsprechenden Normen geprüft worden (VDE-AR-N-4105) Damit kann das passende Fahrzeuge mit der Carbat-Ladestation problemlos auch ans Hausnetz angeschlossen und mit weiteren Komponenten wie Photovoltaikanlagen und vorhandenen Speichern kombiniert werden. Als Steuerung setzen wir aufgrund der Benutzerfreundlichkeit das bewährte System Loxone ein. Preislich entspricht das Gerät einem Stationärspeicher von 15kWh und ist damit vor allem für landwirtschaftliche Betriebe oder Gewerbetreibende interessant, die sehr viel Strom ggfs. in mehreren Fahrzeugen analog zum Wechselakku eines Akkuschraubers speichern möchten, um ihn für Zeiten parat zu haben, in denen die Solaranlage keinen Strom liefern kann.

Kann jedes Elektroauto bidirektional laden?

 

Aufgrund der Tatsache, dass die Bidirektionalität in Japan vorgeschrieben ist, wurde das japanische Ladeprotokoll CHAdeMO schon früh um diese Funktionalität ergänzt. Verfügbare Serienfahrzeuge, die die Bidirektionalität heute schon serienmässig integriert haben sind:
– Nissan Leaf und e-NV-200 (Lieferwagen) –> CHAdeMO
– Mitsubishi i-MiEV, Outlander und Eclipse Cross –> CHAdeMO
– Peugeot iOn und Citroën C-Zero –> CHAdeMO
– Honda e –> CCS

Mehrere Fahrzeughersteller haben bidirektionale Elektromodelle angekündigt, die auf einer neuen Ladekommunikation nach ISO 15118V20 basieren, welche auch das bidirektionale Laden mit CCS Ladesteckern serienmässig ermöglichen kann.

Daneben gibt es noch Modelle die bidirektional bezeichnet werden, die aber den Strom mit einem Schuko-

Kabeladapter an mobile Geräte abgeben können jedoch nicht mit einem Gebäude verbunden werden (Power-to-load).

Was ist der Unterschied für die Fahrzeugbatterie?

Da die Lade- und Entladeleistung beim bidirektionalen Energieaustausch im Vergleich zum Fahrbetrieb sehr gering bleibt,  ist die Belastung deutlich kleiner als beim elektrischen Bremsen oder Beschleunigen des Fahrzeugs. Da die Batteriemanagement-Systeme aber die Ansteckvorgänge zählen, führt bidirektionale Nutzung trotz weniger Kilometer zu einer Batterienutzung. Man geht heute davon aus, dass die Nutzung des Fahrzeugs als Speicher die Alterung des Akkus nicht beschleunigt, dies belegen Untersuchungen an Fahrzeug-Akkus die als Stationärspeicher für die Stromspeicherung eingesetzt waren.

Was sagt der Netzbetreiber dazu?

Durch die Zulassung nach VDE-AR-N 4105 wird das Gerät vom Netzbetreiber akzeptiert, das Anmeldeformular entspricht dem Anhang der VDE-AR-N 4100. Durch die Zwischenspeicherung und damit zeitverzögerte Verwendung oder Rückspeisung von selbst produzierten Solarstrom wird der Hausanschluss gleichmässiger und berechenbarer belastet, d.h. es wird weniger Strom eingespeist und weniger Strom vom Netz bezogen, weil mehr vom erzeugten Solarstrom im Gebäude verbleibt. Die Stromspitzenzeiten werden geglättet und zwar durch die Verteilung über einen längeren Zeitraum.
Der bidirektionale Austausch mit Fahrzeugen funktioniert eigentlich wie die Speicherung in einem fest eingebauten Batteriespeicher, das Auto kann aber analog zum Wechsel von Bohrmaschinen-Akkus am Lader einfach gewechselt werden, um mehr zu speichern oder mehr Strom zur Verfügung zu haben, es kann eben nur zusätzlich dazu auch noch damit gefahren werden.